Geschichte des Vereins

Musikverein RSK 1930

Die Stadtkapelle Esslingen hat ihren Ursprung im 1908 gegründeten Musikverein Rüdern. Damals beschäftigten sich einige junge Musiker mit dem Gedanken, eine Musikkapelle ins Leben zu rufen. Am 8. April 1908 fand die Gründungsversammlung statt. Die Kapelle bestand zu dieser Zeit aus neun Musikern und war noch eine reine Blechbesetzung.

Am 3. und 4. August 1914 kam nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges und der daraus resultierenden Einberufung aller Musiker zum Kriegsdienst, das musikalische Leben zum Erliegen.

Im Frühjahr 1919 begann unter dem neuen Dirigenten Max Holzwarth der Wiederaufbau der Kapelle. Am 1. April 1922 trat der Verein dem Süddeutschen Musikerverband bei. In diese Zeit fielen auch die ersten Teilnahmen an Wertungsspielen, zum Beispiel im Juni 1924 beim IX. Bezirksmusikfest des Rems-Gaus in Rommelshausen.

Am 15. Januar 1925 erfolgte unter Führung des Vorstandes Robert Diehl der Zusammenschluss mit der von Gottlob Ruß im Jahre 1920 gegründeten Feuerwehrkapelle Krummenacker. Unter dem Namen „Musikverein Rüdern“ entstand ein Verein mit 108 Mitgliedern. Die Kapelle bestand nun aus 28 aktiven Musikern.

Am 8. Januar 1927 wurde eine Namensänderung durchgeführt. Ab diesem Zeitpunkt führte der Verein den Namen „Musikverein RSK“ (für Rüdern, Sulzgries und Krummenacker).

Am 18. Januar 1928 wurde eine aus zwölf Jugendlichen bestehende Jugendkapelle gegründet.

Im Jahr 1933 feierte der Verein sein 25-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum wurde ein großes Musikfest veranstaltet.

Die politischen Veränderungen der folgenden Jahre machten auch vor dem Musikverein RSK nicht halt. Der „Süddeutsche Musikerverband“ wurde gleichgeschaltet und in die neue Reichsmusikkammer übergeführt. Der Musikbetrieb konnte durch eine geschickte Vereinsführung weitgehend aufrechterhalten. Unter diesen Vorzeichen beging man im Frühjahr 1938 sowohl das 30-jährige Vereinsjubiläum als auch das 20-jährige Jubiläum Max Holzwarths als Dirigent der Kapelle. Einen letzten Höhepunkt brachte das Gaumusikfest in Heidenheim/Brenz, bevor der Schatten des zweiten Weltkrieges über Esslingen hereinbrach und das Vereinsleben zum zweiten Mal innerhalb von zwanzig Jahren komplett eingestellt werden musste.

Bereits im Januar 1946 genehmigten die US-Militärbehörden die Weiterführung der Vereinsarbeit, was am 10. Februar des gleichen Jahres unter der bewährten Führung von Robert Diehl geschah.

Die Wiederaufnahme der musikalischen Arbeit von Stamm- und Jugendkapelle, beide unter der Leitung von Max Holzwarth, fiel etwa in die gleiche Zeit, sodass am 7. April 1946, bei einem Konzert zu Gunsten fliegergeschädigter Einwohner der Gemeinde, der erste öffentliche Auftritt nach dem Krieg erfolgte.

In den nächsten Jahren fanden viele erfolgreiche Konzerte statt. Dazu gehörten nicht nur Veranstaltungen in RSK. Nachdem die frühere Stadtkapelle Esslingen  – zuletzt „Kreismusikzug der NSDAP“ – nicht mehr existierte, gehörten Konzerte im städtischen Saalbau, im evangelischen Gemeindehaus und die 1948 wieder eingeführten Platzkonzerte in der Maille zum festen Jahresprogramm des Musikvereins RSK.

Das Jahr 1951 brachte einen weiteren Höhepunkt. Laut Gemeinderatsbeschluss führte der Verein nunmehr den Namen „Musikverein RSK – Stadtkapelle Esslingen“.

Im gleichen Jahr folgte die erste Auslandsreise in der Geschichte des Vereins. Das Orchester beteiligte sich unter ihrem Dirigenten Max Muschiol an dem bis heute für sein außerordentliches Niveau bekannten Musikkonkurs im holländischen Kerkrade und belegte dort den dritten Platz.

Am 5. Februar 1982 nahm die Jahreshauptversammlung eine neue Satzung an, in der der Name des Vereins erneut geändert wurde. Seit diesem Tag nennt sich unser Verein „Stadtkapelle Esslingen – Musikverein RSK e. V.“.

2008 wurde das 100-jährige Bestehen auf dem „Plätzle“ in Sulzgries mit einem Kreismusikfest gefeiert.